Samstag, Juli 14, 2012

Spielbank JP Morgan

Ein Londoner Händler der zweitgrößten US-Bank verzockte unter dem aus Harry-Potter entlehnten Pseudonym „Lord Voldemort“ im 2.Quartal 2012 ca. 4,4 Mrd. Dollar. Er habe "gigantische Handelspositionen aufgebaut, die am Ende nicht aufgingen", banalisiert FOCUS-Online das hinter solchen Geschäften steckende Manipulationsgeschehen.
Gleichwohl verfehlte die Großbank ihr Quartalsergebnis aus dem Vorjahr nur um eine halbe Milliarde und schloss mit einem Nettogewinn von 4,96 Mrd. Dollar. – Fein gemacht. Dann braucht es ja vorerst keine Rettungsmaßnahmen.

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Dienstag, Juli 10, 2012

Heute entscheidet das BVerfG einstweilig zum Fiskalpakt und ESM

In Anbetracht der Zweidrittelmehrheiten von Bundestag und Bundesrat, dürfte sich das Bundesverfassungsgericht äußerst schwer tun, sich den Beschwerdeführern anzuschließen.
Das Einstweilige Verfahren ist ein Folgenabschätzungsverfahren. Wie auch immer das Bundesverfassungsgericht entscheidet, erscheinen sind die Folgen beider Schiedsvarianten derart unüberschaubar, zumal von der Politik uns EZB wohl eher verschleiert, dass daran die richterliche Abwägung scheitern könnte. Nur wird das Bundesverfassungsgericht es sich nicht so leicht machen, wie es der Piratenpartei statthaft ist - und entscheiden: "Wir wissen es nicht." - Denn das käme einem Offenbarungseid zur Staatskrise gleich.

Wahrscheinlich ist, dass die obersten Richter zweigleisig fahren: Hauptsächlich das Gesetz durchwinken, nebensächlich mit Auflagen versehen, als könnten die über Makulatur hinaus greifen. - Jedenfalls ist das Bundesverfassungsgericht um seine Macht zum heutigen Schiedsspruch nicht zu beneiden.

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NACHTRAG: So schnell entscheidet das BVerfG nun doch nicht. Politik und "die Finanzmärkte" müssen sich dann mal in Geduld üben.

Samstag, März 10, 2012

"Schuldenschnitt" und Taschenrechner

Dem "Schuldenschnitt" i.H.v. erhofft 105 Mrd.€ steht eine griechische Neuverschuldung i.H.v. 130 Mrd.€ aus dem nächsten "Rettungspaket" gegenüber. Statt bislang rund 370 Mrd. dann 400 Mrd.€ Staatsschulden auf 10.787.690 Griechen = 37.079,30 € Prokopf-Verschuldung, bei 21 Prozent Arbeitslosigkeit und sinkender Wirtschaftsleistung, ...

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Montag, Februar 06, 2012

Perversität der Woche: Deutsche Bank AG

Perversität der Woche: Die DEUTSCHE BANK AG vermarktete für 700 Mio. € Todeswetten von Lebensversicherungen. Je kürzer das Leben, desto höher der Gewinn. Fondsname: "Kompass Life 3" - SOLCHEN Banken und Versicherungen muss die Politik das Leben verkürzen anstatt ihnen "Rettungsschirme" zu basteln.
>> http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,813421,00.html

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Montag, Januar 09, 2012

Erstmals in der deutschen Geschichte: Der Staat verdient beim Schuldenmachen

Wikinews meldet: Frankfurt am Main (Deutschland), 09.01.2012 – Die Frankfurter Bundesfinanzagentur verkaufte heute Schatzanweisungen mit einer Laufzeit von sechs Monaten im Volumen von 3,9 Milliarden Euro. Das Außergewöhnliche daran: Die Rendite lautet auf minus 0,0122 Prozent. Länder wie Griechenland, Italien und Portugal zahlen wegen der Euroschuldenkrise hohe Zinsen und haben Probleme, sich Geld am Kapitalmarkt zu besorgen. In Deutschland nehmen Geldgeber sogar in Kauf, negative Zinsen zu bekommen. So viel ist ihnen eine sichere Geldanlage wert. UniCredit-Experte Kornelius Purps: „Man hat sich lange nicht vorstellen können, dass es einmal soweit kommt.“ ING-Analystin Emelia Sithole-Matarise: „Geld wird in Deutschland geparkt, weil es innerhalb der Euro-Zone derzeit der sicherste Platz ist.“ Die Banken untereinander trauen sich nicht mehr und leihen sich gegenseitig kaum noch Geld. Das Risiko von Bankenpleiten wird als hoch eingeschätzt. Das Geld fließt in Anlageformen, die auch jetzt noch als sicher gelten, beispielsweise in kurz laufende Anleihen des Bundes. So steht eine große Nachfrage dem Angebot gegenüber. Die aktuelle Anleihe war 1,8-fach überzeichnet. Das heißt, der Bund hätte fast das doppelte an Volumen ausgeben können. Die Möglichkeit, Anleihen mit negativem Zinssatz auszugeben, wurde erst im Jahr 2011 in Deutschland geschaffen, vorher war so etwas nicht nötig.