apoBank-Presseerklärung v. 28. August 2008:
Weiterhin positiver Trend im operativen Geschäft
Bilanzgewinn mit 56,8 Mio. Euro auf hohem Vorjahresniveau
Gut behauptet in der Finanzmarktkrise
Beratungskapazitäten ausgebaut
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank), die heute ihren Halbjahresfinanzbericht veröffentlicht, konnte im ersten Halbjahr 2008 mit einem erfreulichen operativen Geschäft den positiven Trend der vorhergehenden Jahre weiter fortsetzen. Mit einem Bilanzgewinn von 56,8 Mio. Euro erzielte sie ein Ergebnis, das sich auf dem hohen Niveau des 1. Halbjahres 2007 bewegt (1. Hj. 2007: 58,7 Mio. Euro). Trotz der unsicheren Rahmenbedingungen durch die internationale Finanzmarktkrise erwartet die apoBank, den Bilanzgewinn auch zum Jahresende 2008 auf dem Wert des Vorjahres (2007: 113 Mio. Euro) halten zu können.
Der Zinsüberschuss erreichte am Ende des ersten Halbjahres 2008 nach einer kräftigen Steigerung um 33,6 Prozent 323,1 Millionen Euro. Zu dieser erfreulichen Entwicklung trugen neben einer Transaktion im strategischen Zinsmanagement Volumensteigerungen im Darlehens- und Einlagengeschäft bei. Dagegen lag der Provisionsüberschuss mit 73,5 Mio. Euro um 20,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Vor allem die weltweite Börsenabschwächung veranlasste die Anleger zu deutlicher Zurückhaltung.
Den Verwaltungsaufwand konnte die Bank trotz Personaleinstellungen mit 187,5 Mio. in etwa auf Vorjahresniveau halten (1.Hj. 2007: 181,6 Mio. Euro). Der Saldo der Risikovorsorge im Kreditgeschäft fällt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 15,7 Mio. Euro um 22,8 Mio. Euro deutlich geringer aus. Die Risikovorsorge für die Finanzinstrumente lag im Zuge der anhaltenden Finanzmarktkrise mit 94,1 Mio. Euro unter dem Gesamtwert des Vorjahresultimos (188,5 Mio. Euro). Ein Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2007 ist nicht aussagekräftig, weil die Auswirkungen der Finanzmarktkrise erst seit August 2007 wirksam wurden.
Die Bilanzsumme stieg um 6,0 Prozent auf 39,3 Milliarden Euro. Wesentlicher Träger dieser Entwicklung war die weiterhin erfreulich hohe Kreditnachfrage. Insbesondere bei der Existenzgründungs- und Immobilienfinanzierung konnten deutliche Zuwächse erzielt werden. Darüber hinaus trugen auch Restrukturierungsmaßnahmen im Zuge der Finanzkrise zur Ausweitung der Bilanzsumme bei.
Die Refinanzierung der Ausleihungen erfolgte zum einen durch eine Zunahme der Kundeneinlagen um 5,6 Prozent auf 15,4 Milliarden Euro. Zum anderen konnte die apoBank – nach Erlangung der Pfandbrieffähigkeit im Dezember 2007 - im Juni dieses Jahres den ersten Hypothekenpfandbrief in Höhe von 500 Millionen Euro platzieren. Die Ratingagentur Standard & Poor’s hatte zuvor den zugrunde liegenden Deckungsstock mit der Bestnote AAA bewertet. Insgesamt wurden im 1. Halbjahr 2008 1,3 Mrd. Euro am Kapitalmarkt aufgenommen.
Die apoBank hat im ersten Halbjahr 2008 gegen den Markttrend rund 80 neue Stellen geschaffen und die Zahl ihrer Mitarbeiter auf 2.200 ausgebaut. In erster Linie wurden die Beratungskapazitäten im unmittelbaren Kundenverkehr erweitert, um Profil und Kompetenz des Instituts als die Bank im Gesundheitswesen weiter zu stärken.
Günter Preuß, Vorstandssprecher der apoBank: "Angesichts der nach wie vor außergewöhnlichen Situation an den Finanzmärkten haben wir uns auch im ersten Halbjahr 2008 gut behauptet. An unserem Programm zur weiteren Effizienzsteigerung und Kostenreduzierung arbeiten wir intensiv. Gleichzeitig stellen wir uns mit Erweiterungen im Produkt- und Dienstleistungsbereich frühzeitig auf die Veränderungen im Gesundheitswesen ein. Vor dem Hintergrund der positiven Entwicklung in den ersten sechs Monaten erwarten wir zum Jahresende ein Ergebnis, das eine unverändert hohe Dividende in Höhe von 6 Prozent und eine Rücklagenzuführung auf dem hohen Vorjahresniveau ermöglicht."
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
Weitere Informationen: www.apobank.de
Donnerstag, August 28, 2008
Dienstag, August 19, 2008
Einjähriges Termingeld mit mehr als 5 Prozent Zinsen
Tages- und Festgeld
Die Zinsen sind gestiegen. Neben dem schon lange attraktiven Tagesgeld werden einjährige Anlagen immer attraktiver. Mehr als ein Dutzend Banken bieten derzeit für Festgeld mit einjähriger Laufzeit mehr als 5 Prozent Zinsen. Das zeigt der Vergleich der Stiftung Warentest in der September-Ausgabe von Finanztest.
Festgeld für ein Jahr etabliert sich damit als ein guter Mittelweg zwischen jederzeit verfügbarem Tagesgeld und längerfristigen Anlagen. Geldanlagen mit Laufzeiten über einem Jahr lohnen sich derzeit dagegen kaum. Die Zinsen sind dafür im Moment kaum höher.
Finanztest hat auch ermittelt, welche Tagesgeldangebote dauerhaft gut sind und in den vergangenen zwei Jahren zu den Spitzenreitern zählten. Hier liegen vor allem ausländische Kreditinstitute vorn. Die Zinsen von „dauerhaft guten“ Banken liegen derzeit in der Spitze bei 4,85 Prozent.
Für Anleger, die häufige Kontenwechsel scheuen, ist die neue Tagesanleihe des Bundes eine Alternative. Sie bietet zwar keinen Spitzenzins, aber einen soliden Durchschnittszins, der sich automatisch dem Marktniveau anpasst – zuletzt knapp 4 Prozent.
Bei der Wahl eines Tagesgeld- oder Festgeldkontos sollten Anleger laut Stiftung Warentest auf versteckte Gebühren und Bedingungen achten. Auch sollte das Geld mindestens bis 20.000 Euro zu 100 Prozent abgesichert sein. Angebote, die diese Bedingungen nicht erfüllen, kommen nicht in die Finanztest-Hitliste.
Der ausführliche Test findet sich in der September-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und im Internet unter test.de
Die Zinsen sind gestiegen. Neben dem schon lange attraktiven Tagesgeld werden einjährige Anlagen immer attraktiver. Mehr als ein Dutzend Banken bieten derzeit für Festgeld mit einjähriger Laufzeit mehr als 5 Prozent Zinsen. Das zeigt der Vergleich der Stiftung Warentest in der September-Ausgabe von Finanztest.
Festgeld für ein Jahr etabliert sich damit als ein guter Mittelweg zwischen jederzeit verfügbarem Tagesgeld und längerfristigen Anlagen. Geldanlagen mit Laufzeiten über einem Jahr lohnen sich derzeit dagegen kaum. Die Zinsen sind dafür im Moment kaum höher.
Finanztest hat auch ermittelt, welche Tagesgeldangebote dauerhaft gut sind und in den vergangenen zwei Jahren zu den Spitzenreitern zählten. Hier liegen vor allem ausländische Kreditinstitute vorn. Die Zinsen von „dauerhaft guten“ Banken liegen derzeit in der Spitze bei 4,85 Prozent.
Für Anleger, die häufige Kontenwechsel scheuen, ist die neue Tagesanleihe des Bundes eine Alternative. Sie bietet zwar keinen Spitzenzins, aber einen soliden Durchschnittszins, der sich automatisch dem Marktniveau anpasst – zuletzt knapp 4 Prozent.
Bei der Wahl eines Tagesgeld- oder Festgeldkontos sollten Anleger laut Stiftung Warentest auf versteckte Gebühren und Bedingungen achten. Auch sollte das Geld mindestens bis 20.000 Euro zu 100 Prozent abgesichert sein. Angebote, die diese Bedingungen nicht erfüllen, kommen nicht in die Finanztest-Hitliste.
Der ausführliche Test findet sich in der September-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und im Internet unter test.de
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Freitag, Juli 04, 2008
BMF: "Neue Gesetze für einen starken Finanzplatz Deutschland"
Der Bundesrat hat auf seiner heutigen Sitzung dem Gesetz zur Modernisierung der Rahmenbedingungen für Kapitalbeteiligungen (MoRaKG) und dem Risikobegrenzungsgesetz in der zweiten Lesung zugestimmt. Dazu erklärt die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium der Finanzen, Nicolette Kressl:
"Heute ist ein guter Tag für den Finanzplatz Deutschland. Das Gesetz zur Modernisierung der Rahmenbedingungen für Kapitalbeteiligungen (MoRaKG) und das Risikobegrenzungsgesetz sind Ausdruck der ausbalancierten Finanzmarktpolitik der Bundesregierung.
Wir wollen die Chancen nationaler und internationaler Finanzmärkte [Glossar] nutzen. Gleichzeitig müssen wir versuchen, die damit verbunden Risiken so weit wie möglich zu begrenzen. Ich bin überzeugt: Für einen starken Finanzplatz Deutschland müssen wir beiden Anforderungen Rechnung tragen.
Zukünftig werden gezielt Wagniskapitalbeteiligungen in jungen, nicht-börsen-notierten Unternehmen steuerlich gefördert. Denn ohne die Gründung neuer Unternehmen als Impulsgeber und Innovationsträger kann sich Deutschland auf Dauer im weltweiten Standortwettbewerb nicht behaupten.
Die Bundesregierung setzt dabei bewusst nicht bei der gesamten Private-Equity-Branche an, sondern genau dort, wo der Markt alleine nicht genügend Kapital bereitstellt: Bei der Frühphasenfinanzierung innovativer Unternehmen.
Gleichzeitig schaffen wir mit dem Risikobegrenzungsgesetz mehr Transparenz und Rechtssicherheit auf dem Kapitalmarkt. So erhalten zum Beispiel Unternehmensbelegschaften bei Übernahmen deutlich mehr Informationsrechte.
Zusätzlich stärken wir den Verbraucherschutz bei Kreditverkäufen. Insgesamt ist das Risikobegrenzungsgesetz somit auch ein wichtiger Beitrag, für mehr Vertrauen der Menschen in die Finanzmärkte."
"Heute ist ein guter Tag für den Finanzplatz Deutschland. Das Gesetz zur Modernisierung der Rahmenbedingungen für Kapitalbeteiligungen (MoRaKG) und das Risikobegrenzungsgesetz sind Ausdruck der ausbalancierten Finanzmarktpolitik der Bundesregierung.
Wir wollen die Chancen nationaler und internationaler Finanzmärkte [Glossar] nutzen. Gleichzeitig müssen wir versuchen, die damit verbunden Risiken so weit wie möglich zu begrenzen. Ich bin überzeugt: Für einen starken Finanzplatz Deutschland müssen wir beiden Anforderungen Rechnung tragen.
Zukünftig werden gezielt Wagniskapitalbeteiligungen in jungen, nicht-börsen-notierten Unternehmen steuerlich gefördert. Denn ohne die Gründung neuer Unternehmen als Impulsgeber und Innovationsträger kann sich Deutschland auf Dauer im weltweiten Standortwettbewerb nicht behaupten.
Die Bundesregierung setzt dabei bewusst nicht bei der gesamten Private-Equity-Branche an, sondern genau dort, wo der Markt alleine nicht genügend Kapital bereitstellt: Bei der Frühphasenfinanzierung innovativer Unternehmen.
Gleichzeitig schaffen wir mit dem Risikobegrenzungsgesetz mehr Transparenz und Rechtssicherheit auf dem Kapitalmarkt. So erhalten zum Beispiel Unternehmensbelegschaften bei Übernahmen deutlich mehr Informationsrechte.
Zusätzlich stärken wir den Verbraucherschutz bei Kreditverkäufen. Insgesamt ist das Risikobegrenzungsgesetz somit auch ein wichtiger Beitrag, für mehr Vertrauen der Menschen in die Finanzmärkte."
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Dienstag, April 01, 2008
Nach Milliardenverlusten bei der Schweizer Bank UBS: Bankchef Marcel Ospel zurückgetreten
Zürich (Schweiz), 01.04.2008 – Die internationale Finanzkrise zieht weitere Kreise. Die Schweizer Großbank UBS veröffentlichte heute neue Quartalszahlen. Danach verzeichnet das Geldinstitut Verluste in Höhe von 12 Milliarden Franken (umgerechnet 7,6 Milliarden Euro). Bereits im letzten Quartal des Jahres 2007 hatte die Bank ähnlich hohe Verluste eingefahren. Im gesamten Jahr 2007 machte sie einen Verlust in Höhe von 4,4 Milliarden Franken (2,8 Milliarden Euro). Die Aktionäre sollen nun einer Kapitalerhöhung von 15 Milliarden Franken zustimmen. Verwaltungsratspräsident Marcel Ospel zog heute die Konsequenzen und erklärte seinen Rücktritt. Die Bank hatte sich auf dem US-amerikanischen Hypothekenmarkt verspekuliert. Nach der Nachricht vom Rücktritt des Bankpräsidenten stiegen die Aktienkurse der Bank am Nachmittag um sieben Prozent. An die Spitze der Bank soll künftig Peter Kurer treten, der seit 2002 der Konzernleitung angehört.
Auch die größte deutsche Privatbank, die Deutsche Bank, meldete heute Milliardenverluste. 2,5 Milliarden Euro müssen abgeschrieben werden. Wegen der Hypothekenkrise in den Vereinigten Staaten musste die Deutsche Bank bereits im letzten Jahr 2,3 Milliarden Euro abschreiben. Trotz der hohen Abschreibungen im Jahr 2007 konnte die Bank allerdings im letzten Jahr einen Vorsteuergewinn von 8,7 Milliarden Euro ausweisen. Für das laufende Jahr gab die Bank eine Gewinnwarnung aus. Das Ziel von 8,4 Milliarden Euro vor Steuern könnte möglicherweise wegen weiterer Abschreibungen nicht erreicht werden. +wikinews+
Auch die größte deutsche Privatbank, die Deutsche Bank, meldete heute Milliardenverluste. 2,5 Milliarden Euro müssen abgeschrieben werden. Wegen der Hypothekenkrise in den Vereinigten Staaten musste die Deutsche Bank bereits im letzten Jahr 2,3 Milliarden Euro abschreiben. Trotz der hohen Abschreibungen im Jahr 2007 konnte die Bank allerdings im letzten Jahr einen Vorsteuergewinn von 8,7 Milliarden Euro ausweisen. Für das laufende Jahr gab die Bank eine Gewinnwarnung aus. Das Ziel von 8,4 Milliarden Euro vor Steuern könnte möglicherweise wegen weiterer Abschreibungen nicht erreicht werden. +wikinews+
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Dienstag, März 18, 2008
US-Notenbank senkt erneut die Leitzinsen
New York (Vereinigte Staaten), 18.03.2008 – Einen Tag nach einer Leitzinssenkung hat die US-Notenbank erneut den Diskontsatz um 0,75 Prozentpunkte auf nunmehr 2,25 Prozent gesenkt. Damit verbilligen sich die Zinsen, die Banken bei der Zentralbank zahlen müssen, wenn sie sich dort Geld leihen. Die Maßnahme soll die Unsicherheit der Finanzmärkte beruhigen. Der Diskontsatz in den USA befindet sich damit auf dem niedrigsten Stand seit 2004.
Zugleich wuchs mit dem Schritt der US-Notenbank die Furcht vor einem Anheizen der Inflation, also dem weiteren Wertverlust des US-Dollars. Die New Yorker Börse reagierte zunächst mit Kursverlusten, weil viele Aktienhändler mit einer stärkeren Senkung des Leitzinses gerechnet hatten. Insgesamt stabilisierten sich heute jedoch die Aktienkurse an den internationalen Börsen, nachdem am Montag große Kurseinbrüche zu verzeichnen gewesen waren. Auch der Deutsche Aktienindex (DAX) erholte sich von den gestrigen Kursverlusten.
Der deutsche Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) fand heute drastische Worte zur Beschreibung der Situation an den internationalen Finanzmärkten: „Wir haben es mit einer der größten Finanzkrisen in den letzten Jahrzehnten zu tun.“ Allerdings sei die Situation in Deutschland wesentlich günstiger als in den Vereinigten Staaten: „Die richtige Nachricht ist, dass die deutsche Volkswirtschaft robuster aufgestellt ist als die amerikanische.“ Trotzdem sei jetzt eine enge Zusammenarbeit zwischen dem privaten Bankensektor, der Bundesbank und den staatlichen Organen gefordert, um die Folgewirkungen für die deutsche Wirtschaft zu minimieren. Eine solche Zusammenarbeit hatte gestern auch der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann gefordert. Was die Liquidität des deutschen Finanzplatzes angeht, so sagte Steinbrück, dass die Kreditversorgung des Mittelstands nicht beeinträchtigt sei. Angesichts eines Wirtschaftswachstums von 1,7 Prozent sei auch nicht an konjunkturstützende Maßnahmen gedacht. Die Wachstumsprognose der Bundesregierung für die deutsche Wirtschaft liegt für das laufende Jahr bei 1,7 Prozent. +wikinews+
Zugleich wuchs mit dem Schritt der US-Notenbank die Furcht vor einem Anheizen der Inflation, also dem weiteren Wertverlust des US-Dollars. Die New Yorker Börse reagierte zunächst mit Kursverlusten, weil viele Aktienhändler mit einer stärkeren Senkung des Leitzinses gerechnet hatten. Insgesamt stabilisierten sich heute jedoch die Aktienkurse an den internationalen Börsen, nachdem am Montag große Kurseinbrüche zu verzeichnen gewesen waren. Auch der Deutsche Aktienindex (DAX) erholte sich von den gestrigen Kursverlusten.
Der deutsche Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) fand heute drastische Worte zur Beschreibung der Situation an den internationalen Finanzmärkten: „Wir haben es mit einer der größten Finanzkrisen in den letzten Jahrzehnten zu tun.“ Allerdings sei die Situation in Deutschland wesentlich günstiger als in den Vereinigten Staaten: „Die richtige Nachricht ist, dass die deutsche Volkswirtschaft robuster aufgestellt ist als die amerikanische.“ Trotzdem sei jetzt eine enge Zusammenarbeit zwischen dem privaten Bankensektor, der Bundesbank und den staatlichen Organen gefordert, um die Folgewirkungen für die deutsche Wirtschaft zu minimieren. Eine solche Zusammenarbeit hatte gestern auch der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann gefordert. Was die Liquidität des deutschen Finanzplatzes angeht, so sagte Steinbrück, dass die Kreditversorgung des Mittelstands nicht beeinträchtigt sei. Angesichts eines Wirtschaftswachstums von 1,7 Prozent sei auch nicht an konjunkturstützende Maßnahmen gedacht. Die Wachstumsprognose der Bundesregierung für die deutsche Wirtschaft liegt für das laufende Jahr bei 1,7 Prozent. +wikinews+
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Montag, März 17, 2008
Finanzkrise – weltweit schwarzer Tag für die Börsen
New York (Vereinigte Staaten), 17.03.2008 – Die Aktienkurse gingen am Montag angesichts der globalen Krise der Devisenmärkte weltweit in die Knie. Auslöser waren mehrere zusammentreffende Faktoren. Überraschend senkte die US-Notenbank die Zinsen: Der Diskontsatz wurde um 0,25 Prozentpunkte auf 3,25 Prozent gesenkt. Damit verbilligen sich die Kreditaufnahmen, die die Banken bei der US-Notenbank tätigen. Hinzu kam der Notverkauf der angeschlagenen, ehemals fünftgrößten US-Bank Bearn Stearns, deren finanzielle Risiken in Höhe von 30 Milliarden US-Dollar von der drittgrößten US-Bank J.P. Morgan Chase übernommen wurden – der Kauf erfolgte zu einem Preis von 236 Millionen US-Dollar, faktisch wechselte die Bank für einen Preis von zwei US-Dollar pro Aktie den Besitzer, was einem dramatischen Wertverlust gleichkommt. Am Freitag war diese Aktie noch für 30 Dollar gehandelt worden. (Immerhin konnten die Aktien von JPMorgan heute ein Plus von 9 Prozent verbuchen.) Die Maßnahme der US-Notenbank sollte die Situation eigentlich beruhigen, indem den Banken signalisiert wurde, es sei kein Problem, an Geld zu kommen, so US-Notenbankchef Ben Bernanke, bewirkte aber das Gegenteil. Die Zinssenkung wurde von den Aktienhändlern als Signal für die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Verschärfung der Geldmarktkrise interpretiert. Beide genannten Faktoren führten zu einem wachsenden Druck auf die Aktienmärkte. Die Händler versuchten, schnell viele Aktien zu verkaufen, was wiederum zu dramatischen Kurseinbrüchen führte. In Deutschland kamen für Siemens ungünstige Gewinnwarnungen hinzu. Siemensaktien verbilligten sich daraufhin im Laufe des Tages um mehr als 17 Prozent. Außerdem ließen die Aktienkurse von Banken (Hypo Real Estate, Deutsche Bank und Commerzbank) nach, die zwischen fünf und sieben Prozent an Wert verloren. Analysten sprachen in diesem Zusammenhang von „Panikverkäufen“. Der DAX fiel beim Handelsbeginn um drei Prozent. Der Schlussstand von 6182,30 Punkten entspricht einem historischen Tiefststand, der zuletzt im Oktober 2006 erreicht wurde. Zum Handelsschluss lag der Deutsche Aktienindex um 4,18 Prozent niedriger als am Vortag. Ein ähnliches Bild zeigte sich auch an den Schweizer Börsen, wo ebenfalls die Kurse der Bankaktien fielen.
In den Sog der Verluste an den Aktienmärkten sowie der Verbilligung der Kredite durch die Zinssenkung der FED (der US-Zentralbank) geriet dann auch der US-Dollar. Entsprechend steil gingen der Kurs des Euro (zeitweise 1,5904 US-Dollar) sowie der Goldpreis nach oben. Gegenüber dem Yen fiel der US-Dollar auf einen historischen Tiefststand, erstmals seit 13 Jahren war ein US-Dollar für 95,77 Yen zu haben. Händler versuchten, Bestände mit US-Dollar schnell zu verkaufen, was den Kursverlust der Leitwährung weiter beschleunigte. Auch in Asien schlossen sich die Märkte der allgemeinen Talfahrt der Aktienindizes an. Der Nikkei-Index sank erstmals seit 2005 unter die Marke von 12.000 Punkten.
Die deutsche Bundesregierung versuchte der Nervosität an den Finanzmärkten mit beruhigenden Worten zu begegnen. Ein Sprecher des Finanzministeriums sagte: „Wir sind zuversichtlich, dass Deutschland mit diesen Belastungen fertig werden kann.“ Zur Panik bestehe keine Veranlassung. Ähnlich äußerte sich der US-Präsident George W. Bush: „Die USA haben die Lage im Griff.“ +wikinews+
In den Sog der Verluste an den Aktienmärkten sowie der Verbilligung der Kredite durch die Zinssenkung der FED (der US-Zentralbank) geriet dann auch der US-Dollar. Entsprechend steil gingen der Kurs des Euro (zeitweise 1,5904 US-Dollar) sowie der Goldpreis nach oben. Gegenüber dem Yen fiel der US-Dollar auf einen historischen Tiefststand, erstmals seit 13 Jahren war ein US-Dollar für 95,77 Yen zu haben. Händler versuchten, Bestände mit US-Dollar schnell zu verkaufen, was den Kursverlust der Leitwährung weiter beschleunigte. Auch in Asien schlossen sich die Märkte der allgemeinen Talfahrt der Aktienindizes an. Der Nikkei-Index sank erstmals seit 2005 unter die Marke von 12.000 Punkten.
Die deutsche Bundesregierung versuchte der Nervosität an den Finanzmärkten mit beruhigenden Worten zu begegnen. Ein Sprecher des Finanzministeriums sagte: „Wir sind zuversichtlich, dass Deutschland mit diesen Belastungen fertig werden kann.“ Zur Panik bestehe keine Veranlassung. Ähnlich äußerte sich der US-Präsident George W. Bush: „Die USA haben die Lage im Griff.“ +wikinews+
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Donnerstag, März 13, 2008
Wachsende Besorgnis über Dollarschwäche – Euro auf Allzeithoch
Frankfurt am Main (Deutschland), 13.03.2008 – Der Euro erreichte heute mit einem Kurs von erstmals über 1,56 US-Dollar einen historischen Höchststand (Der Spitzenwert betrug kurzfristig 1,5625 US-Dollar). Umgekehrt bedeutete das für den US-Dollar eine enorme Beschleunigung seiner Talfahrt. Erstmals konnte man in Japan einen Dollar für 100 Yen kaufen. Wirtschaftsexperten warnen vor den wirtschaftlichen Folgen der Dollarschwäche.
Inzwischen gibt es bereits Überlegungen der Golfstaaten, den Dollar als Leitwährung abzulösen. Diese Option verunsichert die globalen Märkte. Ein Faktor trägt ebenfalls zur Unsicherheit der globalen Finanzmärkte bei: die gleichzeitige Verteuerung des Rohöls bei anhaltender Dollarschwäche. Der Preis für ein Barrel der US-Rohölsorte WTI stieg erstmals auf über 111 US-Dollar.
Allgemein wird angesichts dieser Situation ein Eingreifen der Zentralbanken erwartet. Peter Bofinger, Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung, sagte gegenüber der Financial Times Deutschland, die Europäische Zentralbank (EZB) sollte alleinige Schritte in Betracht ziehen, wenn sich die nationalen Zentralbanken nicht auf ein koordiniertes Vorgehen einigen könnten. Die EZB hat jedoch zuletzt die Position vertreten, dass für eine Zinssenkung angesichts der Inflationsgefahren kein Spielraum bestehe. „Übermäßige Wechselkursschwankungen sind unerwünscht für das globale Wachstum“, hatte sich EZB-Präsident Jean-Claude Trichet in den vergangenen Tagen vernehmen lassen (zitiert laut sueddeutsche.de).
Für Deutschland bedeutet die Dollarschwäche eine größere Unsicherheit in Bezug auf die exportorientierte Industrie, deren Waren sich im Ausland bei sinkenden Dollarkursen verteuern. Dies betrifft besonders die deutsche Automobilindustrie. Aber auch die Position der besonders energieintensiven Industriezweige wie Metallverarbeitung und chemische Industrie sind von einer gleichzeitigen Dollarschwäche bei steigenden Energiepreisen betroffen.
Gleichzeitig profitieren einige Industriezweige von dem schwachen Dollar, weil sich die Rohöl- und Rohstoffpreise beim Einkauf nicht so stark auswirken. ++
Inzwischen gibt es bereits Überlegungen der Golfstaaten, den Dollar als Leitwährung abzulösen. Diese Option verunsichert die globalen Märkte. Ein Faktor trägt ebenfalls zur Unsicherheit der globalen Finanzmärkte bei: die gleichzeitige Verteuerung des Rohöls bei anhaltender Dollarschwäche. Der Preis für ein Barrel der US-Rohölsorte WTI stieg erstmals auf über 111 US-Dollar.
Allgemein wird angesichts dieser Situation ein Eingreifen der Zentralbanken erwartet. Peter Bofinger, Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung, sagte gegenüber der Financial Times Deutschland, die Europäische Zentralbank (EZB) sollte alleinige Schritte in Betracht ziehen, wenn sich die nationalen Zentralbanken nicht auf ein koordiniertes Vorgehen einigen könnten. Die EZB hat jedoch zuletzt die Position vertreten, dass für eine Zinssenkung angesichts der Inflationsgefahren kein Spielraum bestehe. „Übermäßige Wechselkursschwankungen sind unerwünscht für das globale Wachstum“, hatte sich EZB-Präsident Jean-Claude Trichet in den vergangenen Tagen vernehmen lassen (zitiert laut sueddeutsche.de).
Für Deutschland bedeutet die Dollarschwäche eine größere Unsicherheit in Bezug auf die exportorientierte Industrie, deren Waren sich im Ausland bei sinkenden Dollarkursen verteuern. Dies betrifft besonders die deutsche Automobilindustrie. Aber auch die Position der besonders energieintensiven Industriezweige wie Metallverarbeitung und chemische Industrie sind von einer gleichzeitigen Dollarschwäche bei steigenden Energiepreisen betroffen.
Gleichzeitig profitieren einige Industriezweige von dem schwachen Dollar, weil sich die Rohöl- und Rohstoffpreise beim Einkauf nicht so stark auswirken. ++
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